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Whiskybesprechung #207: Islay Single Malt Whisky von whic.de

Heute nehme ich Euch mit nach Islay. Die bekannteste Whiskyinsel der Welt steht vor allem für stark rauchige Whiskys. Also die Tropfen, die nicht so wirklich mein Beuteschema sind. Bei einer Neuerscheinung der letzten Wochen war ich aber neugierig, habe dann aber die Chance verpasst eine Flasche zu ordern: Der Islay Single Malt Whisky von whic.de.

Whic betätigt sich ja seit langem schon als unabhängiger Abfüller, hatte aber (wie viele andere wohl auch) mit der Kritik zu kämpfen, dass die Einzelfässer teilweise in Minuten ausverkauft waren. Diese Kritik wurde wohl erhört und so kommt nun ein Whisky auf den Markt, der durchgehend verfügbar sein soll. Wobei, aktuell ist er ausverkauft.

Was darf man also von diesem Tropfen erwarten? Wir finden es gemeinsam raus!

Bekannt unbekanntes von Islay

Was whic uns hier als erste Standardabfüllung liefert ist ein bekanntes Konzept: Eine unbekannte Brennerei von Islay. Diese "Secret" Abfüllungen erscheinen mir vor allem von der rauchigen Insel äußerst populär, denn ohne Brennereinennung können die Abfüllungen meist günstiger auf den Markt kommen. Als Kunde muss man aber damit leben, nicht so genau zu wissen, woher der edle Tropfen nun kommt.

Im Falle des "whic Islay Single Malt Whisky Batch 1" (so der volle Name) setzt man vor allem auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für 35€ gibt es hier 46% vol. und eine schicke Umverpackung (ein paar bereitgestellte Produktfotos seht Ihr weiter unten) und Vanillesüße mit rauchigen und maritimen Noten. Das verspricht zumindest die Pressemitteilung. Auf Farbstoff und Kühlfiltration wird verzichtet, so handelt es sich hier also um ein natürliches Produkt. Das gefällt mir natürlich immer. Jetzt muss er nur noch schmecken...

whic Islay Single Malt Batch 1 - Verkostungsnotizen

Über den Whisky: Die Details habe ich ja eigentlich alle schon genannt, daher hier in Kurzform: Keine Altersangabe, keine Brennereinennung, 46% vol., keine Kühlfiltration und kein Farbstoff. Der Preis liegt bei schmalen 35€ (aktuell allerdings ausverkauft).

 

Aroma: In der Nase habe ich direkt Islay. Rauchig, leicht aschig und viel Lagerfeuer. Dazu aber auch eine ganze Menge der angesprochenen Vanille, wobei ich schon fast zu einer Karamellnote tendiere. Gibt es abgeflemmte Toffifee? Sollte es geben, finde ich! Mit einiger Zeit im Glas verbinden sich die beiden Aromen zu einem speichelflussanregenden Geruch, der Lust auf mehr macht. Würzig-süß, ein wenig wie der Kilchoman Machir Bay.

 

Geschmack: Der Whisky beginnt angenehm süß, die Vanille ist sofort spürbar. Nach wenigen Sekunden drückt ordentlich der Rauch auf die Zunge. Trocken, holzig und kein Speck oder ähnliches. Der Whisky hat einen schönen Körper und verteilt sich so angenehm im Mund. Schwarzer Pfeffer und Ingwer geben eine Gewisse Schärfe, die ich als leicht prickelnd wahrnehme.

 

Abgang: Der Abgang ist mittellang. Der Whisky verbleibt zwar lange, was die Wärme angeht, die Hauptaromen verfliegen aber deutlich schneller. Salzig, maritim und wieder ein wenig prickelnd endet meine Begegnung mit dem ersten Batch.

 

Abschließende Gedanken: Machen wir uns nichts vor: Dieser Whisky strotzt nicht vor Komplexität. Das will er aber auch gar nicht und vor allem muss er das auch nicht. Das erste Batch des whic Islay Single Malt ist ehrlich, gradlinig und zeigt den Kern der Insel. Für den Preis ist das mehr als fair und so muss sich dieser Tropfen nicht vor ähnlichen Vertretern a la Scarabus oder dem Big Peat Blend verstecken. Und wenn Ihr jetzt Lust habt zu probieren: Batch 2 kommt bestimmt!

 

Malt Moment: Klassischer Lagerfeuer Whisky. Nicht mehr, nicht weniger. Passt.

 

Weitere Informationen:

 

Kategorie: Single Malt Scotch

Destille: unbekannt

Region:  Islay

Preis: 34,90€ (bald wieder verfügbar)

46% vol.

Kältefiltration: nein

mit Farbstoff: nein

Gelagert in: nicht genannt, ich tippe auf Bourbon Hogsheads

 

Mehr Informationen: 

whic.de

 

 

Ich danke dem Team von whic.de für das Sample dieses Whiskys und die Produktbilder. Die dargestellte Meinung ist meine eigene. Slainte!

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Kommentare: 1
  • #1

    Udo Rosenfeldt (Sonntag, 29 August 2021 17:24)

    Da kann ich nur zustimmen, sehr gut beschrieben. Ich hatte auch eine leichte Süße, Vanille weiß ich nicht aber Caramel oder Toffee Stimme ich auf jeden Fall zu.