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Vor Ort: Hanse Spirit 2020 - Tag 1

Jedes Jahr Ende Januar wird die Fischauktionshalle in Hamburg zum Mekka der Whiskytrinker. Im Jahr 2020 feiert die Hanse Spirit sogar ihren 10. Geburtstag und findet zum dritten Mal in dieser tollen Location statt. Ich werde alle drei Tage vor Ort sein, nutze aber den Vormittag von Tag 2 für einen kleinen Rückblick auf den ersten Tag. Was hatte ich gestern im Glas?

Hanse Spirit 2020 - Tag 1

Der erste Tag der Messe startet erst um 18 Uhr und bietet dann vier Stunden Zeit um sich zu akklimatisieren. Für mich ist dieser Tag eigentlich immer ein Highlight, denn es ist eher ruhig, alle Beteiligten haben noch Power und sind frisch und man findet noch Zeit für Gespräche. Für den Samstag erwarte ich einen deutlich heftigeren Ansturm, da verbringt man meistens weniger Zeit am Stand.

Heute will ich nur einen kurzen Durchlauf durch die verkosteten Whiskys von gestern wagen, einen ausführlichen Artikel über die ganze Messe reiche ich selbstverständlich nach. Ein kleiner Hinweis ist noch angebracht: Ich war mit Aaron auf der Messe und wir haben uns auch Drams geteilt (könnte man da sagen, wir waren Drams United?). Ich hatte also nicht jeden Dram in 2cl!

Den Einstieg machte für mich ein Scapa aus dem Jahre 2005 von Gordon & MacPhail. Als Einstieg erschien mir dieser Whisky mit 43% gut geeignet, ich wollte nicht fassstark beginnen. Ich würde auch sagen, dass dieser Einstieg gut gewählt war, denn der Whisky bot schöne, leichte Aromen gepaart mit ein wenig Würze. Nicht überragend, aber ein guter Start. Als zweiter Whisky kam der The Dark Side of Whiskyburg in mein Glas. Ein 18 Jahre alter Speysider, der definitiv ein Sherryfass gesehen hat. Die Brennerei wird nicht genannt, aber das leicht muffig Aroma hat mich an Glenrothes erinnert. Im Geschmack spielte der Whisky mit Säure und Süße, die 45,8% sind gut eingebunden. Anschließend folgte das Highlight des Tages: Ben Nevis 2006 von Anam na h-Alba. Eine genialer Whisky mit Nuss, Karamell und dieser genialen Orangennote von Ben Nevis im Geschmack. Fassstark, nicht gefiltert und die Flasche für 80€. Eben ein echter Knaller!

Anschließend ging es zum Stand von Kammer-Kirsch, wo uns allerlei spannende Whisky erwarteten. Zwei 1999er Loch Lomond wussten direkt zu überzeugen, wobei ich den "The Autograph Edition" ein wenig voller im Geschmack fand. Ein Highlight jagde hier das nächste, denn ein 9 Jahre alter Linkwood mit 59,6% von Infrequent Flyers (dahinter steht der Sohn von Billy Walker) wurde von mir deutlich älter eingeschätzt als die 9 Jahre, die er tatsächlich hatte. Ein runder, voller, cremiger und fruchtig-trockener Genuss! 

Weiter ging es bei Whisky Südholstein mit dem Lynx II (Inchgower) von Scotch Universe. Ein intensiver, trockener Malt aus einem First Fill Red Wine Cask. Der Abschluss des Abends erfolgte nicht in Schottland, sondern in der Schweiz. Bei Langatun kam für mich der Winter Wedding, eine Mischung aus Old Deer und Old Bear, ins Glas und ich musste mir eine Flasche zurücklegen lassen. Ein ganz feiner, leicht rauchiger Tropfen mit kitschig-hübschem Etikett. Aber auch der alte Bär alleine ist ein toller Malt - solltet Ihr die Chance haben Langatun probieren zu können, dann lasst sie Euch nicht entgehen. Der Abschluss war der Peated Port Cask Proof von Seven Seals. Ebenfalls ein Schweizer Whisky - ich kannte ihn ehrlich gesagt gar nicht- der mich mit seiner Qualität überzeugen konnte. Peat, Port und gut eingebundener Alkohol.

Für uns ging es zum Messeschluss glücklich nach Hause und beim schreiben dieser Zeilen freue ich mich direkt auf den zweiten Messetag! Bis später in der Fischauktionshalle!

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