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Vor Ort: Hausmesse Weinquelle Lühmann 2019

Auch dieses Jahr lud die Weinquelle Lühmann zur Hausmesse nach Siek ein. Für mich ist das eine kleine Weltreise, aber dennoch habe ich am Samstag die Beine (und ein Bahnticket) in die Hand genommen und ein paar Minuten vor Ort zu verbringen. Die Weltreise ging dabei nicht nur durch Hamburg, sondern auch nach Kanada, Irland und Schottland!

Meinen kleinen Eindruck zur Messe gebe ich heute gerne weiter!

Hausmesse bei der Weinquelle Lühmann 2019

"So ist das bei einem Hobby, wir sind alle etwas positiv verrückt", dass durfte ich in verschiedenen Variationen mehrfach am vergangenen Samstag hören. Meine Reiseplanung war allerdings auch nicht gerade sinnvoll, wenn man es von außen betrachtet: Um ca. 9.30 Uhr musste ich die S-Bahn erwischen, um gegen 11 Uhr pünktlich bei der Weinquelle in Siek zu sein. Allerdings machte mir Google einen kleinen Strich durch die Rechnung und führte mich nicht gerade auf dem direktesten Weg von der S-Bahn Station zur Messe. So durfte ich noch einmal fast 45 Minuten zu Fuß laufen. Da ich um 14.30 Uhr wieder zu Hause sein musste, blieb meine Zeit vor Ort leider auf 11.30 Uhr - 12.30 Uhr beschränkt. Eine Stunde um in vollen Zügen zu genießen (ähnliches traf übrigens auch auf die Rückfahrt zu...).

Dennoch hatte ich viel Spaß vor Ort, was an verschiedenen Faktoren lag: Das Wetter war auch dieses Jahr ausgezeichnet und im Zelt vor dem Gebäude wurde es schnell warm, dazu kamen die gesamte Hamburger Whiskybande zusammen und so konnte man sich in gewohnter Runde ausgezeichnet über Drams unterhalten und natürlich gab es auch einige schöne Whiskys!

In mein Glas kamen zunächst der Lot 40, ein  kanadischer Rye Whisky, über den ich schon viel gehört hatte - meist positiv! Mich konnte der Whisky nicht vollends überzeugen, aber er hatte eine angenehme Süße, gepaart mit würzigeren Rye Aromen. Definitiv ist der Lot 40 besser, als die erste Assoziation von Canadian Whisky in mir hervorruft, das muss ich zu meiner Schande gestehen!

Weiter ging es mit dem Glengoyne "The Legacy Chapter 1", der leider den 15 Jahre alten Glengoyne ersetzen wird. Zwar gibt es nun keine Altersangabe mehr (mir wurde allerdings versichert, dass weiterhin ein Großteil des Whiskys 15 Jahre alt sei), aber dafür immerhin 48% Alkoholgehalt. Auch hier war nicht nicht zu 100% überzeugt. Zwar sind die typischen Glengoyne-Sherry-Aromen dabei und auch die Verpackung gefiel mir gut, aber es gab auch eine relativ forsche Säure auf der Zunge, und damit fehlte mir etwas die Balance.  Weiter ging es mit einer Reise durch die Welt der irischen Whiskeys, die eigentlich so gar nicht die meinige ist! Aber wenn man schon zu dritt am Stand steht, dann kann man auch den Redbreast 12 Cask Strength, 15 Jahre und 21 Jahre probieren. Aus der Dreierbande konnte mich vor allem der 12er CS überzeugen, denn im Gegensatz zum 15er war er nicht nur mild und  zurückhaltend. Böse Zungen könnten den 15er auch als "langweilig" bezeichnen. Der 12 hingegen war schön getreidig, süß, würzig und durch die Fassstärke mit ordentlich Dampf ausgestattet! 

Für mich war aber dennoch klar, die Reise musste wieder in gewohnte Gefilde gehen: Als nächstes gab es den Kingsbarns "Dream to Dram" ins Glas. Und was soll ich sagen? Der Whisky des Tages für mich! Zu 90% in First Fill Bourbon und zu 10% in sogenannten STR (shaved, toasted, roasted) Red Wine Casks gelagert ist dieser junge Malt noch nah am New Make dran. Für mich ist das ein positiver Aspekt, denn er ist süß-fruchtig mit Aprikose und Pfirsich, fast schon Obstler, aber dennoch ein richtiger Whisky. Ich freue mich auf zukünftige Abfüllungen aus dieser jungen Brennerei.

Den Abschluss bildeten ein 30 Jahre alter Girvan Single Grain von Old Particular, den ich ehrlich gesagt eher langweilig (Getreide und Süße) empfand und die eigene Weinquelle Kilchoman Abfüllung. Der Kilchoman ist dabei besonders, da er eine der ersten Abfüllungen mit 12 Jahren alter aus der Islay Brennerei ist. Für mich bildete er ein tolles Spiel aus Bourbonfasssüße und Rauch, wobei dieser gar nicht so stark war. Den Flaschenpreis von 109€ hätte ich aber ehrlich gesagt nicht ausgegeben. 

Insgesamt habe ich also eine spannende Stunde bei der Weinquelle verbracht, die mich von Kanada nach Schottland nach Irland und von Rye über Grain zu Malt gebracht hat. Von 3 bis 30 Jahre war alles dabei. Falls Ihr euch übrigens wundert: 1. Alle Drams waren im Eintrittspreis von 10€ enthalten (!!!) und daher dementsprechend klein. Auch wenn es also ein paar Whiskys in kurzer Zeit gab, ich bin wunderbar nach Hause gekommen!

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