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Whisky Review #2: Unbekannte Destille (Islay) - Comhlan 1.3 "Trick or Treat?"

Ich muss zugeben, dass ich kein besonders großer Halloween Freund bin. Irgendwie interessiert es mich nicht so wirklich. Vielleicht mag es ein großes Thema in den USA sein, aber so richtig will ich nicht verstehen, warum es das dann auch bei uns sein muss. Irgendwie ist es mir doch zu kommerzialisiert und „overhyped“. Wie dem auch sei, ich bin ja nicht hier um mich über die großen Mechanismen einer globalisierten Welt auszulassen. Ich bin hier um Whisky zu probieren!

 

Die übliche Frage „Welchen Whisky willst du als nächstes verkosten?“ stellt sich also wieder. Dieser hier passt einfach perfekt. Warum? Später mehr dazu!

„Comhlan 1.3“. Noch nie davon gehört? Kein Problem, es geht wohl vielen so. Immerhin gibt es nur 344 Flaschen auf dem Markt, also kann das Publikum gar nicht so groß sein. Worum geht es also? Der Whisky wurde für eine Gruppe von Whiskyfreunden vom „Brühler Whiskyhaus“ abgefüllt. Ein Teil der Einnahmen (und wenn man wollte noch etwas obendrauf) wurden gespendet, also eine tolle Aktion! Die Destille ist unbekannt (zumindest steht nichts auf dem  Label) aber immerhin bekommen wir den Hinweis, dass es sich um einen Islay Single Malt handelt. Außerdem steigen 56,6% Alkohol, fehlende Kühlfiltration und eine natürliche Farbe mit in den Ring. Klingt doch großartig!

Jetzt zum spaßigen Teil:

 

Nase: Der hier passt gut zu Halloween. Ein kleines Monster aus der Flasche. Anfangs sehr rauchig. Speck / Schinken und Lagerfeuer. Der Alkohol ist spürbar (klar bei 56,6%) aber ablenkend. Nach einiger Zeit tritt der Rauch zur Seite und fruchtigere Noten treten in den Vordergrund. Pflaume und Früchtekuchen sind zu vernehmen. Sherryfass, so viel ist sicher.

 

/mit Wasser: Der Rauch bleibt, die Frucht geht. Alkoholischer. Naja ...

 

Geschmack: Schöne Cremigkeit und toller Körper. Anfags nur wenig Rauch. Ziemlich süß, nach einer Weile kämpft sich der Rauch nach vorn (eher Lagavulin als Laphroaig). Der Alkohol bleibt spürbar.

 

/mit Wasser: Wird deutlich weicher, ohne dabei die Cremigkeit oder den Körper zu verlieren. Während der Rauch etwas mehr Richtung Finish rückt, kommt eine leichte Säure ins Spiel. Obwohl die Nase durch die Zugabe von Wasser verliert scheint der Geschmack weniger negativ zu reagieren. Ob es nun besser oder schlechter wird? Da bin ich mir nicht sicher.

 

Finish: Lang, rauchig und wärmend. Eine leichte Bitterkeit bleibt zusammen mit dem Rauch.

 

Abschließende Gedanken: Wirklich ein Paradebeispiel für jungen Islay Whisky. Kräftig, rauchig und schöne Noten aus dem Sherryfass. Vielleicht nicht der komplexeste Whisky, aber ein Tipp für jeden Islay-Fan!

 

Kategorie: Single Malt Whisky

Destille: Unbekannt (Islay)

Preis: 51 – 100€

56,6%

 

Bewertung: 6/7

 (ein wirklich guter Whisky. Wenn man auf junge Islays steht...)

 

Slainte!

M.

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